Ein Zeichen der Solidarität der Jerusalemer Patriarchen und Kirchenoberhäupter

Pressesprecher
14. Juli 2025

Hier können Sie den Originaltext einsehen. Eine deutsche Fassung finden Sie im Anschluß:

Deutsche Fassung

Wir, der Rat der Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen von Jerusalem, sind heute in Taybeh zusammengekommen, um uns mit der örtlichen Gemeinde zu solidarisieren. Dies geschieht angesichts einer zunehmenden Welle systematischer und gezielter Angriffe gegen sie und ihre Präsenz. Wir bitten die Welt, insbesondere die Christen weltweit, um Gebete, Aufmerksamkeit und Handeln.

Am Montag, dem 7. Juli 2025, zündeten radikale Israelis aus nahegelegenen Siedlungen vorsätzlich in der Nähe des örtlichen Friedhofs und der Kirche des Heiligen Georg (aus dem 5. Jahrhundert) Feuer. Taybeh ist die letzte verbliebene rein christliche Stadt im Westjordanland. Diese Handlungen sind in erster Linie eine direkte und vorsätzliche Bedrohung unserer lokalen Gemeinde, aber auch des historischen und religiösen Erbes unserer Vorfahren und heiligen Stätten. Angesichts solcher Bedrohungen ist der größte Akt des Mutes, dies weiterhin als seine Heimat zu bezeichnen. Wir stehen an Ihrer Seite, unterstützen Ihre Widerstandsfähigkeit und beten für Sie.

Wir danken den Einwohnern und Feuerwehrleuten vor Ort, die das Feuer löschten, bevor unsere heiligen Stätten zerstört wurden. Doch wir schließen uns den örtlichen Priestern – griechisch-orthodox, lateinisch und melkitisch griechisch-katholisch – an und richten einen deutlichen Appell um Unterstützung angesichts wiederholter, systematischer Angriffe dieser Radikalen, die immer häufiger werden.

In den letzten Monaten trieben die Radikalen ihr Vieh auf die Farmen der Christen im Osten von Taybeh – dem landwirtschaftlichen Gebiet – und machten diese damit bestenfalls unzugänglich, schlimmstenfalls zerstörten sie die Olivenhaine, von denen Familien abhängig sind. Im letzten Monat wurden mehrere Häuser von diesen Radikalen angegriffen, indem Feuer gelegt und ein Schild aufgestellt wurde mit der Aufschrift: „Für Euch gibt es hier keine Zukunft“.

Die Kirche ist seit fast 2.000 Jahren treu in dieser Region präsent. Wir weisen diese Botschaft der Ausgrenzung entschieden zurück und bekräftigen unser Bekenntnis zu einem Heiligen Land, das ein Mosaik verschiedener Glaubensrichtungen ist, die in Würde und Sicherheit friedlich zusammenleben.

Der Rat der Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen fordert, dass diese Radikalen von den israelischen Behörden zur Rechenschaft gezogen werden, die ihre Präsenz um Taybeh ermöglichen und erleichtern. Selbst in Kriegszeiten müssen heilige Stätten geschützt werden. Wir fordern eine sofortige und transparente Untersuchung darüber, warum die israelische Polizei nicht auf Notrufe der lokalen Gemeinde reagierte und warum diese abscheulichen Handlungen weiterhin ungestraft bleiben.

Die Angriffe von Siedlern gegen unsere friedliche Gemeinde müssen aufhören – sowohl hier in Taybeh als auch andernorts im Westjordanland. Dies ist eindeutig Teil systematischer Angriffe gegen Christen, die wir in der gesamten Region beobachten.

Darüber hinaus bitten wir Diplomaten, Politiker und Kirchenvertreter weltweit, für unsere ökumenische Gemeinde in Taybeh mit Gebet und deutlicher Stimme einzutreten, damit ihre Präsenz gesichert ist und sie in Frieden leben, frei beten, ohne Gefahr Feldfrüchte anbauen und in einem Frieden leben können, der viel zu selten zu sein scheint.

Wir schließen uns unseren geistlichen Mitbrüdern in Taybeh an und wiederholen diese Hoffnung angesichts anhaltender Bedrohung: „Wahrheit und Gerechtigkeit werden letztendlich siegen.“ Und wir erinnern an die Worte des Propheten Amos, die in dieser schwierigen Zeit zu unserem Gebet werden: „Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.“

Die Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen von Jerusalem.

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