Maria – Königin von Palästina
Die große Zahl der marianischen Feste ist auch ein Ausdruck der dankbaren Hochschätzung, die die Kirche Maria entgegenbringt. Maria ist die Schutzpatronin von Ländern, Städten, Bistümern und Orden. So ist Maria als weinende Gottesmutter von Salette die Ordenspatronin der Missionare der Heiligen Familie, die seit dem Jahr 2000 in dem ehemaligen Zisterzienserkloster in Bronnbach im Taubertal sind.
Maria ist als Königin von Palästina auch Patronin des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
Das Hochfest Mariä Himmelfahrt
Die Klosterkirche in Bronnbach ist Maria geweiht (1222). Unter Führung der Komturei St. Bonifatius Walldürn beteiligt sich seit dem Jahr 2010 der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem an den Feierlichkeiten zum Patrozinium und Hochfest Mariä Himmelfahrt in der Klosterkirche in Bronnbach. In diesem Jahr konnte der Leitende Komtur, Cfr. Dr. Martin Seitz, 37 Damen und Ritter mit Gästen aus den Komtureien St. Bernhard von Clairvaux, Mannheim/Heidelberg und St. Kilian Würzburg im Refektorium der Missionare der Heiligen Familie begrüßen. Bei der Statio ging Cfr. Dr. Seitz auf die Geschichte von Kloster Bronnbach und des Hochfestes Mariä Himmelfahrt ein. So ist der zentrale Bestandteil des heutigen Festnamens der „Himmel“. In seiner Statio zitierte der Ltd. Komtur Papst Benedikt XVI., der in einer berühmten Homilie zu diesem Festtag Grundlegendes gesagt hat.
„Himmel“, so Benedikt, „ist keine Ortsbezeichnung, kein Stern oder Ähnliches. Mit diesem Begriff des Himmels wollen wir sagen, dass uns Gott, der Gott, der uns nahe geworden ist, nicht einmal im Tod und jenseits des Todes verlässt, sondern einen Platz für uns hat und uns die Ewigkeit schenkt; wir wollen sagen, dass es in Gott einen Platz für uns gibt.“ So Benedikt XVI. (Homilie zu Mariä Himmelfahrt, 15.08.2010).
„Wir nähern uns dem Himmel, ja wir treten in den Himmel in dem Maß ein, in dem wir uns Jesus nähern und in Gemeinschaft mit ihm treten“ (Benedikt XVI. 24.05.2009, Homilie zu Christi Himmelfahrt).
„In unserem Ordensgebet, das wir am Ende des heutigen Gottesdienstes erneut sprechen werden, bekennen wir unsere Pilgerschaft zu diesem himmlischen Jerusalem, welches ein Einswerden mit und in der Liebe Christi ist“, so der Ltd. Komtur.
Ein Fest ohne Einschränkungen
Ohne Einschränkungen konnte in diesem Jahr wieder in der ehemaligen Zisterzienserabtei Kloster Bronnbach das Kirchenpatrozinium und Fest Mariä Aufnahme in den Himmel feierlich begangen werden. Hauptzelebrant war Pater Kasimir Fieden MSF von den Missionaren von der Heiligen Familie. Als Co-Zelebranten wirkten weitere Missionare von der Heiligen Familie, darunter der neue Rektor in Kloster Bronnbach, Pater Erwin Wieczorek MSF.
Der Glaube an den auferstandenen Christus
Neben den Hintergründen des Hochfestes Mariä Himmelfahrt, auf welche Pater Kasimir zu Beginn seiner Predigt einging, ist das Fest Mariä Himmelfahrt der festliche Ausdruck unseres Glaubens an den auferstandenen Christus, der Sohn Gottes und der Jungfrau Maria. Wenn wir heute den Festtag Mariä Himmelfahrt begehen, ist dies ein Ausdruck unseres Glaubens an Christus. Mariä Himmelfahrt ist zugleich ein festlicher Ausdruck unseres Marienvertrauens. Wir vertrauen uns der Liebe und Sorge jener jungfräulichen Mutter an, die sich – erfüllt von dem, was der Herr an ihr Großes getan hat – aufmacht, um ihrer Cousine Elisabeth im Bergland von Judäa hilfreich zur Seite zu stehen. Aus der Mutter des Herrn wird damit zugleich die Mutter der Menschen, unsere Mutter. Maria, als ganzer Mensch, mit Leib und Seele, in den Himmel aufgenommen: da geht es nicht nur um sie, da geht es auch um uns, um die Frage, was wir für uns selber und füreinander erhoffen dürfen. Im Blick auf Maria können wir sehen, dass es wahr ist, was Jesus uns allen verheißen hat: „Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auch ewig nicht sterben“ (Joh 11,26). Darum beten wir heute mit Papst Benedikt XVI. mit Worten aus seiner Enzyklika über die Hoffnung: „Du, Maria, bleibst inmitten der Jünger als ihre Mutter, als Mutter der Hoffnung. Heilige Maria, Mutter Gottes, unsere Mutter, lehre uns mit dir glauben und hoffen und lieben.“ Sind wir dankbar für jedes Marienfest, besonders für das heutige Fest Mariä Himmelfahrt, das was wir feiern dürfen und erinnern wir uns daran, dass es im berühmten Mariengebet von Bernhard von Clairvaux heißt: „Gedenke, milde Jungfrau Maria, niemals ist es gehört worden, dass du jemand verlassen hättest, der zu dir seine Zuflucht nahm.“
Der Höhepunkt – die Marianische Prozession
Höhepunkt der Feierlichkeiten war nach der Heilige Messe die Marianische Prozession um die Klosterkirche mit den Geistlichen, den Ministranten, den Fahnen und den Damen und Rittern des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem in der Ordenstracht.
Das Hochfest endete in geselliger Runde mit allen Ordensgeschwistern, Gästen und den Patres von der Heiligen Familie.
Cfr. Torsten Englert
Fotos: Kurt Bundschuh