Den verschiedenen Streiks im Mobilitätssektor in Deutschland glücklich entkommen, empfängt uns Jerusalem mit gähnender Leere. Sämtlich Straßen im Christlichen Viertel sind wie ausgestorben. Die Läden in diesem Teil des Souk sind größtenteils geschlossen.
Das gleiche Bild bietet der Vorplatz der Grabeskirche. Allerdings wird diese Szenerie von allerlei Geschäftigkeit in Zusammenhang mit der Fußbodensanierung im Inneren geprägt. Hier wären viele Pilger vermutlich eher hinderlich.
Wie man unschwer erkennen kann, hat die im vergangenen Jahr angekündigte und von unserer Statthalterei unterstütze Bodensanierung Fahrt aufgenommen. Unter der Rotunde und beim Umgang um das Katholikon wurden sämtliche Steinplatten entfernt und durch Hartkunststoffplatten ersetzt. Das Areal mit dem Salbstein ist komplett abgesperrt. Von dort dröhnt lauter Baulärm in die Kirche.
Eine besondere Begegnung war das Zusammentreffen mit Father Gabriel Romanelli, dem aus Gaza ausgesperrten Pfarrer der Pfarrei Heilige Familie vor dem Heiligen Grab. Er ist derzeit im Lateinischen Patriarchat untergekommen und wird uns in den nächsten Tagen sicher aus erster Hand mit den neuesten Informationen versorgen.
Insgesamt ist die Empfindungslage für die christliche Gemeinschaft momentan schwierig. Während Moslems und Juden durch das Freitagsgebet heute Mittag und den Beginn des Shabbat heute Abend unverdrossen und ungeschmälert ihrer Wege gehen, sind Christen gegenwärtig nicht oder kaum wahrnehmbar. Auch dazu werden wir an dieser Stelle weiter berichten.