Das Wetter meinte es dieses Jahr leider nicht gut mit den Münchner Gläubigen. Wegen des zu erwartenden schlechten Wetters musste die Fronleichnamsprozession kurzfristig abgesagt werden. Das Pontifikalamt, welchem S. Em. Großprior Reinhard Kardinal Marx vorstand, fand deshalb im Dom zu Unserer Lieben Frau statt. Konzelebranten waren der Prior der Ordensprovinz Bayern, S. E. Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg und der Generalvikar des Erzbistums München und Freising, Cfr. Christoph Klingan.

Ein Fest des Glaubens

Nichtsdestotrotz war es ein Fest des Glaubens und der Dom erwartungsgemäß bis auf den letzten Platz besetzt. 15 Consorores und Confratres fanden sich ein, um dieses Hochfest des Leibes und Blutes Christi mitzufeiern und öffentlich den Glauben an die Gegenwart Christi im Sakrament der Eucharistie zu zeigen.

Die Bedeutung von Liturgie und Eucharistie für die ganze Gesellschaft

S. Em. Großprior Reinhard Kardinal Marx verwies in seiner Predigt auf die Bedeutung von Liturgie und Eucharistie für die ganze Gesellschaft. „Die wahre Freiheit ist der Ort, wo wir Gott begegnen“, sagte der Großprior in seiner Predigt. Kardinal Marx führte aus: Dieser Ort der Freiheit könne nicht gekauft, fabriziert, verdient oder einem Zweck unterworfen werden und passe damit ebenso wie die eigentlich geplante Prozession zur Ludwigskirche und wieder zurück auf den ersten Blick nicht in die heutige Zeit. „Ein Opfer, ein Kult, mitten in der Stadt, am besten auf dem Marienplatz: Wie fremdartig klingt das“, so S. Em. Kardinal Marx. Trotz der veränderten Gesellschaft und Zeit müsse man aber an die Funktion von Liturgie und Eucharistie glauben. So rief der Großprior uns in Erinnerung „Nicht mehr der Nutzen gilt, es gelten andere Gesetze: Die Logik Gottes“. Weiterhin erinnerte der Kardinal die Gläubigen daran: „Nicht wir geben Gott etwas, er gibt uns alles: Das feiern wir!“ „Wenn wir Eucharistie und Fronleichnam feiern, ist das ein großes Fest für uns und wir entdecken, wie großartig unser Glaube ist. Und ich möchte fast sagen, es ist auch ein Ort des widerständigen Denkens gegen die primitive Logik, die manchmal in der Gesellschaft herrscht. Da treten wir in einen anderen Raum, und das ist wichtig: Die Notwendigkeit des Nutzlosen. Das feiern wir und das wollen wir auch feiern: Das ist unser Geschenk an die Welt.“ Mit diesen starken Worten endete die Predigt.

Im Anschluss an die Aussetzung des Allerheiligsten führte die kurze Prozession um das Kirchenschiff herum. Zum traditionellen Abschluss sangen alle Gläubigen das Lied der Bayern, auch bekannt als Bayernhymne.

Ein bayerischer Ausklang

Zum Ausklang des Hochfestes folgte die Komturei der persönlichen Einladung eines Stadtrates und eines Mitgliedes des Landtags in eine Traditionsgaststätte und stärkte sich dort mit bayerischem Manna, Brezn und Weißwürsten.

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