Text: Cfr. Dr. Nikolaus Särchen
Auch in diesem Jahr hatte die Komturei St. Elisabeth von Thüringen, Erfurt, wieder zur Teilnahme an der Palmsonntagsprozession am 13. April 2025 in Heilbad Heiligenstadt eingeladen. So konnte der Leitende Komtur, Bernhard Schäfer, neben den eigenen auch zahlreiche Ordensmitglieder mit ihren Angehörigen aus unterschiedlichen Komtureien begrüßen – sei es aus Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Magdeburg oder Meschede. Man kennt sich, denn ein großer Teil kommt schon seit vielen Jahren, um die Heilige Woche in ganz besonderer und beeindruckender Weise spirituell zu beginnen und sich gemeinsam auf den Weg Richtung Ostern zu machen.
Treffpunkt war um 13:30 Uhr in der Kapelle im Marcel-Callo-Haus, wo der Prior der Erfurter Komturei, Klinikpfarrer Michael Ipolt, die Teilnehmer in einer kurzen Besinnung auf die Prozession einstimmte. Von dort aus begab man sich gemeinsam zum vorgesehenen Startpunkt der Prozession und versammelte sich in bewährter Tradition hinter dem Heiligen Grab.

Die Ursprünge der Prozession gehen vermutlich bis ins Mittelalter zurück. Dabei werden sechs überlebensgroße Figuren durch die Stadt getragen, die an den Leidensweg Christi erinnern sollen. Zwischen den Bildnissen gehen die Gläubigen und singen überlieferte religiöse Lieder. Die Heiligenstädter Palmsonntagsprozession wurde vor einigen Jahren in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.
Die Prozession, an der in diesem Jahr etwa 8.000 Menschen teilgenommen haben, endete mit einer Andacht, Predigt und dem Schlusssegen. Nach etwa zwei Stunden waren alle sichtlich bewegt zurück im Marcel-Callo-Haus, wo der Tag traditionell mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken ausklang.
„Wer einmal dabei war, kommt immer wieder“, fasste ein Gast seine Eindrücke zusammen. So war man sich beim Abschied einig, dass man sich wiedersieht – am Palmsonntag im nächsten Jahr in Heilbad Heiligenstadt.