Text: Csr. Mechtild Evers
Am 11. Mai 2025 feierte die Komturei St. Thomas Morus, Essen ihr 65-jähriges Bestehen – ein bedeutender Anlass, zu dem sich zahlreiche Mitglieder, Gäste und Freunde der Gemeinschaft versammelten. Die Gründung im Jahr 1960 fiel in eine Zeit des gesellschaftlichen und kirchlichen Aufbruchs – geprägt vom Zweiten Vatikanischen Konzil, der Errichtung des Bistums Essen und einem tiefen Bedürfnis, den Glauben gemeinsam zu leben und zu bezeugen.
In seiner Begrüßungsrede blickte der Leitende Komtur Cfr. Dr. Klaus Peterseim auf die Ursprünge und die geistige Ausrichtung der Komturei zurück. Er betonte, dass gerade in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche das Engagement für die Werte des christlichen Glaubens und das Wirken im Sinne des Evangeliums wichtiger denn je sei. Die aktuellen Entwicklungen – sei es im Heiligen Land, im gesellschaftlichen Diskurs oder in politischen Prozessen – forderten alle Mitglieder heraus, Haltung zu zeigen und sich mutig einzubringen.

Mit großem Respekt wurde an Cfr. Prälat Martin Pischel erinnert, der wenige Tage vor der Feier verstorben war. Als langjähriges Mitglied, Prior und geistlicher Zeremoniar des Ordens hatte er die Geschichte der Komturei entscheidend mitgeprägt. Auch der Verstorbenen der Komturei insgesamt wurde in Dankbarkeit und Gebet gedacht.
Im Anschluss gab Csr. Mechtild Evers einen Einblick in die wechselvolle Geschichte der Komturei, die in einem eigens zusammengestellten Flyer dokumentiert wurde. Die Rückschau zeigte: Schon in ihren Anfangsjahren zeichnete sich die Komturei durch großes Engagement, regelmäßige Treffen und eine klare geistige Ausrichtung aus. Die Wahl des Patrons Thomas Morus im Jahr 1964 war Ausdruck dieses Selbstverständnisses: standhaft im Glauben, klar in der Haltung, entschieden im Handeln.

Auch aktuelle Herausforderungen – wie Mitgliedergewinnung, Außendarstellung oder das Spannungsfeld zwischen lokaler Eigenständigkeit und übergeordneten Strukturen – begleiten die Komturei seit ihren Anfängen. Umso eindrucksvoller ist das beständige Engagement der Mitglieder über die Jahrzehnte hinweg.
Die Jubiläumsfeier war nicht nur Rückblick, sondern zugleich ein Aufruf zur Verantwortung: das weiterzuführen, was vor 65 Jahren mit Idealismus und Glaubenstreue begonnen wurde – mit dem Mut, die Gegenwart zu gestalten, im Geist des Ordens, mit offenem Herzen und mit Blick auf die Zukunft.
Ad multos annos!