Weihbischof Georgens weiht Cfr. Stefan Kopf zum Diakon
Speyer. Weihbischof Otto Georgens hat am Samstag, dem 13. September 2025 Cfr. Stefan Kopf und Herrn Markus Breuer zu Diakonen geweiht. Gut 25 Mitglieder des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem begleiteten in Ordenskleidung bzw. im liturgischen Dienst diese Weihe im voll besetzten Kaiser- und Mariendom zu Speyer.

Zur Aufgabe der neuen Diakone sagte Weihbischof Georgens: „Diakone werden geweiht, um Christus, den dienenden Herrn und Bruder aller Menschen darzustellen.“ Ihr Auftrag sei es, viele Menschen zum „Werk des Dienstes“ anzuleiten und sie zu befähigen. In einer Zeit, in der viele Menschen ohne Hoffnung lebten, brauche es gerade Diakone, damit Hoffnung, Freude und Liebe in die Welt kommen.

Immer wieder kehrte Georgens in seiner Ansprache zu einem zentralen Gedanken zurück: „Diakone sind Pilger der Hoffnung.“ Sie seien Menschen des Aufbruchs, keine Karrieristen, sondern Zeugen einer lebendigen Kirche. Zu ihrem Dienst gehöre es, Menschen zusammenzuführen und ihnen den Herrn zu bringen: „Sie tragen den Schatz Ihres Glaubens hinaus in die Welt, wo er Liebe, wo er Dienst, wo er Hoffnung werden will“, so der Weihbischof.
Der 38-jährige Confrater Stefan Kopf lebt in Mutterstadt und arbeitet im Hauptberuf als Referatsleiter für Finanzen beim Rhein-Pfalz-Kreis. Er hat Politikwissenschaft, katholische Theologie sowie Verwaltungswissenschaften studiert. Stefan Kopf ist verheiratet und wird als Diakon mit Zivilberuf nach seiner Weihe in der Pfarrei Hl. Christophorus Waldsee eingesetzt. Er wurde im Rahmen der Frühjahrsinvestitur 2025 in Magdeburg auch in die Gemeinschaft des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem aufgenommen.

Cfr. Prof. Dr. Christopher Wolf, Leitender Komtur der Komturei Speyer / Kaiserslautern, betonte, was für eine Freude diese Weihe für seine Komturei ist: „Stefan Kopf ist ein wunderbarer Confrater, der Ideen, Tatkraft und die Freude am Glauben in unsere Komturei mitbringt. Seine Weihe ist für unser Gemeinschaft sowie für unser Bistum ein großer Gewinn. Und für unsere Gemeinschaft, die schon seine Investitur in Magdeburg begeistert mitgefeiert hat, ist seine Weihe ein weiterer Grund zur Freude“.

Interview mit Cfr. Stefan Kopf
Warum haben Sie sich entschieden, Diakon zu werden, Herr Kopf?
Nach jahrelangem Engagement in der kirchlichen Arbeit als Ministrant und in kirchlichen Gremien habe ich festgestellt, dass ich mich weiter und mehr in die Kirche einbringen will. Daher habe ich mich tiefer mit dem Amt des ständigen Diakons im Zivilberuf beschäftigt und Kontakt mit dem damaligen Regens und heutigen Generalvikar des Bistums Speyer, Cfr. Markus Magin, aufgenommen. Während der Ausbildung wurde ich mir auf dem Weg immer sicherer und habe die Berufung immer deutlicher gespürt, sodass ich gemeinsam mit meiner Frau, die mich auf meinem Weg sehr unterstützt hat, entschieden habe, Herrn Cfr. Bischof Dr. Wiesemann um die Diakonenweihe zu bitten.
Worauf möchten Sie in Ihrer Arbeit als Diakon Schwerpunkte legen?
Als Diakon im Zivilberuf bin ich nur mit einem ehrenamtlichen Arbeitsanteil als Diakon aktiv. Daher wird der Spagat zwischen Hauptberuf in der Kreisverwaltung und dem Diakonat eine große Herausforderung. Mir ist wichtig, das Evangelium zu den Menschen zu bringen und hinzuhören, wo Menschen Bedarf für Seelsorge haben. Ich glaube, dass die Kirche die Menschen und ihre Bedürfnisse im Blick behalten und intern und extern das Hören auf Gottes Wort und auf den Nächsten gestärkt werden muss.
Wie sieht für Sie die Kirche der Zukunft aus?
Die Kirche wird sich in der Zukunft komplett verändern. Wir sehen heute schon, dass das Konzept, in jeder Gemeinde eine Kirche vorzuhalten und Gottesdienste anzubieten, nicht mehr umsetzbar ist. Zukünftig wird es Angebote nur noch dann geben, wenn sich Gläubige vor Ort engagieren. Das ehrenamtliche Engagement wird immer wichtiger, da weniger Hauptamtliche nicht mehr das Gleiche leisten können wie noch vor fünf Jahren. Gleichzeitig erlebe ich in meinem Freundeskreis, dass nicht mehr automatisch in die Kirche vor Ort gegangen wird, sondern zwischen verschiedenen Angeboten und Gottesdienstformen das individuell Passende ausgesucht wird. Durch die höhere Mobilität und Ortsunabhängigkeit der Gläubigen werden sich Gemeinschaften bilden, die gemeinsam beten und Gottesdienst feiern.