Am 16. Mai 2024 besuchte der Lateinische Patriarchat, Seine Seligkeit Pierbattista Kardinal Pizzaballa, die christliche Gemeinde Heilige Familie im Norden vom Gaza. Dieser Besuch gab den rund 600 Christen auf dem Gelände der Patriarchats Gemeinde Hoffnung und das Wissen nicht vergessen zu sein. Zusammen mit dem Patriarchen kam der Priester der Gemeinde, Fr. Gabriel Romanelli, endlich wieder zurück in seine Gemeinde. Als die Hamas israelische Staatsbürger und Juden attackierte und ermordete, befand er sich bekanntlich nicht in Gaza und konnte anschließend zunächst nicht zurückkehren. Über 1.200 Menschen starben und dreihundert Geiseln wurden in den Gazastreifen verschleppt. Zwei weitere Ordensschwestern und ein Priester verstärken seit dem Besuch des Patriarchen zudem das pastorale Team. Fr. Gabriel berichtet am 17. November 2024 der Deutschen Statthalterei, dass die Situation der Menschen im Norden wegen der militärischen Lage immer schlechter werde. Am 21. November 2024 erreicht eine erfreuliche Nachricht des Patriarchats die Statthalterei: Durch intensive Hilfsbemühungen des Patriarchats können die Christen und andere Menschen zumindest mit Nahrung versorgt werden. Die Vorsitzende der Heilig-Land-Kommission fasst zusammen:

Hilfsmission des Patriarchats

In Zusammenarbeit mit dem Souveränen Malteserorden und Malteser International, hat das Lateinische Patriarchat von Jerusalem im Mai 2024 eine groß angelegte humanitäre Nothilfeinitiative gestartet, um den dringenden Bedürfnissen der christlichen Gemeinschaft in Gaza gerecht zu werden. Der Besuch des Patriarchen am 16. Mai 2024 wurde monatelang sorgfältig unter gewaltigen logistischen sowie sicherheitstechnischen Herausforderungen vorbereitet und markierte den Beginn der verstärkten Hilfsmission des Patriarchats. Während dieses Besuchs wurden lebenswichtige Hilfspakete an die Gemeinschaft verteilt, welche auf dem Gelände der Heiligen Familie Zuflucht gesucht haben. So konnte den Bedürftigen sofortige Hilfe geboten werden.

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Lebensmittel und Hygieneartikel

Im September 2024 erreichten 20 Tonnen frisches Obst und Gemüse sowie 40 Tonnen Lebensmitteln und Hygieneartikel die Gemeinde und bildeten einen entscheidenden Meilenstein. Bis Oktober verdoppelten sich diese Bemühungen. Im November leistete die Hilfsinitiative über 1.000 Familien aus der christlichen Gemeinschaft und den angrenzenden Gebieten in der Nähe des Geländes der Heiligen Familie wichtige Unterstützung, wobei jede Familie 20 Kilogramm unverderbliche Güter erhielt. Gleichzeitig wurden 5.000 Familien mit je 5 Kilogramm frischem Obst und Gemüse versorgt. Insgesamt wurden im Rahmen der Operation etwa 140 Tonnen Hilfsgüter verteilt, von denen fast 40.000 Menschen profitierten. Dies sind 10 Prozent der Bevölkerung, welche nach der massiven Vertreibung von etwa zwei Millionen Einwohnern im Norden des Gazastreifens geblieben sind.

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Medizinische Einrichtung

Mit Blick auf die Zukunft setzt sich das Lateinische Patriarchat gemeinsam mit seinen Partnern dafür ein, diese lebenswichtige Mission aufrechtzuerhalten. Es ist geplant, zwei Sendungen pro Monat mit jeweils 100 Tonnen lebenswichtiger Güter zu liefern. Darüber hinaus schreiten die Bemühungen voran, eine medizinische Einrichtung auf dem Gelände der Heiligen Familie zu eröffnen. Dies um dringende medizinische Bedürfnisse zu decken und die Wiedereröffnung der Schule des Patriarchats voranzutreiben.

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Moralische Verpflichtung

Seine Seligkeit Pierbattista Kardinal Pizzaballa betonte den moralischen und pastoralen Imperativ, der diese Mission antreibt: „Wir teilen den tiefen Schmerz unserer Brüder und Schwestern in Gaza, die seit über einem Jahr die tragische Realität des Totalverlusts ertragen müssen. Diese Hilfsaktion ist nicht nur eine Antwort auf ihre Bedürfnisse, sondern auch eine moralische Verpflichtung unsererseits gegenüber unseren Brüdern. Es ist unsere Art zu sagen, dass wir an ihrer Seite stehen, ihr Leiden umarmen und sie niemals im Stich lassen werden.“

Das Überleben der Bevölkerung von Gaza

Diese umfassenden Bemühungen spiegeln das unerschütterliche Engagement des Lateinischen Patriarchats wider. Lebenswichtige Güter werden geliefert und ihre sichere Verteilung gewährleistet, um die Widerstandsfähigkeit und das Überleben der Bevölkerung von Gaza in dieser Zeit der tiefen Krise zu sichern.

OESSH Deutsche Statthalterei

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