Ritterorden nimmt an der 58. St.-Ansgar-Vesper in Hamburg teil

Am 3. Februar nahm die Komturei St. Ansgar mit Unterstützung von Consorores und Confratres aus Bremen und Essen an der 58. Ökumenischen St.-Ansgar-Vesper in der Hauptkirche St. Petri in Hamburg teil. Seit 1965 findet der Gottesdienst immer am 3. Februar, dem Todestag des Heiligen Ansgar (801-865) statt, der auch Namenspatron der Hamburger Komturei ist. Traditionell sind zur St. Ansgar-Vesper – dem ältesten, regelmäßig gefeierten ökumenischen Gottesdienst in Hamburg – neben den zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg gehörenden mehr als 35 christliche Konfessionen auch alle christlichen Orden eingeladen. Etwa 80 Mitglieder des Johanniter- und Malteserordens, des Deutschen Ordens, des ökumenischen Ordens der Tempelherren von Jerusalem, des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem sowie diverser kleiner Ordensgemeinschaften nahmen in diesem Jahr im Ornat an der Veranstaltung teil. Musikalisch gestaltet wurde die Vesper vom Hamburger Bachchor St. Petri, der Schola Gregoriana am St. Marien Dom und dem Chor der Russisch-Orthodoxen Kirche.

(c) oessh.net/Cfr. Prof. Dr. Tim Goydke

Christen als Wegbereiter für Frieden

In seiner Ansprache unterstrich der als „Kiezpastor“ bekannte Pfarrer Karl Schulz, dass die Kirchen nicht abseits stehen dürfen, wenn sich die Zivilgesellschaft gegen Hass, Hetze, Intoleranz, und Ausgrenzung erhebt. Dem stehe auch die Friedenszusage im Johannesevangelium entgegen, die eine ökumenische Sehnsucht nach sichtbarer Einheit und Frieden in einer zunehmend friedlosen Welt ausdrücke. Zur Erreichung des Friedens seien viele kleine Schritte notwendig. Dazu gehöre das kontinuierliche Gebet für den Frieden und das Bemühen um Gespräche, glaubt der Kiezpastor. Im öffentlichen Diskurs fehle es oft an Bereitschaft für einen echten Dialog, aufgrund von Rechthaberei, Vorurteilen und mangelnder Offenheit. „Gestärkt und ermutigt durch die Zusage Jesu: ‚Frieden hinterlasse ich euch – meinen Frieden gebe ich euch‘, dürfen wir vorwärtsgehen, dürfen wir Frieden riskieren, dürfen Friedensstifter sein!“, so Schulz.

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Ökumenepreis für Hamburger Friedensprojekt

Ein besonderer Höhepunkt der Vesper war die Verleihung des Ökumenepreises der „Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland“ (ACK), der alle zwei Jahre verliehen wird und in diesem Jahr als Sonderpreis eine herausragende ökumenische Aktion für den Frieden honoriert. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Spiritual Moments – Pieces for Peace“ aus Hamburg, eine Reihe von sieben Abenden, die von Mai bis Juli 2023 im Ökumenischen Forum HafenCity stattfanden. Jeder Abend hatte ein spezifisches Motto wie „Streiten, Tanzen, Erinnern – für den Frieden“. Die Veranstaltungsreihe wurde gemeinsam vom Ökumenischen Forum, der Hamburger ACK und der Missionsakademie an der Universität Hamburg organisiert.

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