Karlsamt mit der Komturei Pater Maximilian Kolbe Frankfurt

Frankfurt, du königliche Stadt

des Reiches Fürstensitz,

erster Versammlungsort der Könige,

dem König der Könige singe Lob,

die du dich freust,

am Festtage des großen König Karl!

Francofordensis urbs regalis

regni sedes principalis,

prima regum curia,

regi regum pange laudes,

quea de magni regis gaudes

Caroli praesentia

Diese erste Strophe der Karlssequenz ist quasi die „inoffizielle geistliche Hymne“ der Stadt Frankfurt und erklingt zusammen mit der Kaiserlaudes seit 1332 an jedem letzten Samstag im Januar zum festlichen Karlsamt im Frankfurter Dom (mit abgewandeltem Stadtnamen natürlich auch zum Karlsfest in Aachen…)

Für die Mitglieder der Komturei Pater Maximilian Kolbe ist das Karlsamt ein fester Termin im Kalender, aber auch Consorores und Confratres aus anderen Komtureien der deutschen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem kommen zu diesem ganz besonderen Pontifikalamt im Dom St. Bartholomäus zu Frankfurt zusammen. Gemeinsam mit den Mitgliedern der anderen in Frankfurt beheimateten Ritterorden – namentlich der Malteserorden, der Johanniterorden, der Deutsche Orden und der Lazarusorden – zogen die 6 Damen und 14 Ritter unserer Ordensgemeinschaft in festlicher Prozession in den Dom ein.

(c)oessh.net/Jochen Reichwein

Dem diesjährigen Gottesdienst stand Gastzelebrant Bischof Vincenzo Viva aus Albano in Italien vor. Anders als die meisten anderen europäischen Bischöfe, denen diese Ehre traditionell zuteil wird, ist Viva ein echter „Frankfurter Bub“: 1970 als Sohn italienischer Gastarbeiter geboren in Frankfurt, aufgewachsen in Rödelheim und schließlich Mitte der 1980er Jahre mit den Eltern in deren Heimat zurückgekehrt ist er als „Migrantenkind“, wie er sich selbst bezeichnet, geradezu prädestiniert, das große Thema „Europa“, das jedes Jahr im Mittelpunkt des Karlsamtes steht, in den Blick zu nehmen. Als „Kind zweier Welten“ sei er „mit einem ausgeprägten Ideal der europäischen Einheit aufgewachsen“, so Viva in seiner Predigt. Ausgehend vom Markusevangelium des 4. Sonntages (Mk 1,21-28), in welchem Jesus nach seiner ersten öffentlichen Rede in der Synagoge zu Kafarnaum einen aus der Gemeinschaft ausgestoßenen „Besessenen“ heilt, forderte Viva für „das heutige Europa (…) einem neuen Impuls der Humanisierung und der Menschlichkeit“.

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Beim anschließenden Empfang im Haus am Dom gab es Gelegenheit, mit dem Gastzelebranten in Kontakt zu kommen und vom Leben der Kirche in Italien und speziell in seinem Bistum zu erfahren.

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An diesem Tag, an diesem festlichen Tag,

des großen Königs großer Taten

Andenken erneuere, Kirche!

Die Könige der Welt und alle Völker,

alle zugleich mögen huldigen

wie auch jeder einzelne in feierlicher Freude.

Hac in die, die festa,

Magni regis magna gesta

Recolat, Ecclesia.

Reges terrae, et omnes populi,

Omnes simul plaudant

Et singuli celebri laetitia.

OESSH Deutsche Statthalterei

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