Am 4. Mai 2024 versammelten sich bei strahlendem Sonnenschein Honoratioren und zahlreiche Ordensgeschwister aus allen norddeutschen Komtureien in Vechta, um das 60-jährige Jubiläum der Komturei St. Wiho Osnabrück/Vechta zu feiern.
Den Auftakt des Festes bildete ein Gottesdienst in der dreischiffigen westfälischen Propsteikirche St. Georg. Die musikalische Gestaltung übernahm die Schola der Komtureifamilie St. Wiho unter der musikalischen Leitung von Cfr. Dr. Stefan Lukannek.
Hoffnungsspende im Heiligen Land
Hauptzelebrant und Provinzprior Cfr. Weihbischof Theising betonte in seiner Predigt die Rolle der Komtureimitglieder als Hoffnungsgestalten: “Wir sind diejenigen, die den Menschen im Heiligen Land Hoffnung geben. Seit 60 Jahren ist die Komturei St. Wiho den Menschen im Heiligen Land durch Kontakte, Gebet und Spenden nahe.” Er erinnerte daran, dass Jerusalem in der jüdischen Tradition ein Synonym für die Gegenwart Gottes sei und unterstrich, dass die Tageslesung in den aktuell schwierigen Zeiten auch Hoffnung mache: In der Apostelgesichte werde vom Wachstum der Gemeinden von Tag zu Tag berichtet, und auch heute kämen täglich Menschen zum Glauben. Theising zeigte sich überzeugt, dass der anbetende Mensch unsere eigentliche Berufung sei. „Wir sollten uns mehr auf diesen Kern besinnen”, so der Weihbischof. Im Herzen des Johannes-Evangeliums liege eine tiefgreifende Botschaft, die uns daran erinnere, dass wir, obwohl wir in dieser Welt lebten, nicht von dieser Welt seien. Diese Aussage sei nicht dazu gedacht, die Welt zu verachten oder uns von ihr zu distanzieren. Vielmehr solle sie uns daran erinnern, dass unser endgültiges Ziel über das Irdische hinausgeht. „Wir sind in diese Welt gesandt worden, um Gott sichtbar zu machen“, betonte Theising.
Beständigkeit und Verpflichtung zum Zeugnis
In seinen Grußworten am Ende des Gottesdienstes hob der Prior der Komturei, Cfr. Dompfarrer Dirk Meyer, die Bedeutung der Beständigkeit hervor: “Das Gute und Richtige, zu dem man sich einst mit der Errichtung unserer Komturei entschloss, trägt – trägt durch die Zeit.“ Cfr. Meyer sieht es als Auftrag und Verpflichtung der Komturei, Zeugnis abzulegen: „für diesen Glauben – voreinander in der Gemeinschaft des Ordens, vor den Gästen, aber auch darüber hinaus in Kirche und Welt.“ Die Komturei St. Wiho richte den Blick nach vorne in eine unbekannte Zukunft, für die es wichtig sei, sich zu vergewissern, was bisher getragen hat. Dies geschehe durch gegenseitige Ermutigung und Bestärkung, aber auch durch Mahnung, am Guten und Richtigen festzuhalten und die Zeichen der Zeit richtig zu deuten – selbstbewusst, aber auch in Demut und Bescheidenheit, so Meyer.
Die Grußworte des Statthalters wurden durch den Weltlichen Zeremoniar, Cfr. Helmut Rothlübbers, überbracht: S.E. Dr. Michael Schnieders betonte die Verbundenheit seiner Heimatkomturei St. Ludgerus mit der Komturei St. Wiho und betonte die Eigenschaften der Komturei als geistliche Heimat und lebendige Gemeinschaft. Er appellierte an die Anwesenden, angesichts der schwierigen Situation der Glaubensgeschwister im Heiligen Land im Einsatz nicht nachzulassen: “Es wird ausdrücklich begrüßt, wenn das Engagement noch intensiviert und verstetigt wird”, so der Statthalter in seinem Schreiben.
Der Präsident der Norddeutschen Ordensprovinz, Cfr. Georg Graf von Kerssenbrock, schloss sich den Glückwünschen an, dankte allen, die sich in den letzten 60 Jahren und auch und insbesondere aktuell für das Gedeihen der Komturei einsetzen und entließ die Festcorona mit einem Augenzwinkern: „Wir können nicht nur Feste feiern, wir können auch feste feiern!“
Blick nach vorn
Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen wurde die mit viel Aufwand erstellte Festschrift vorgestellt, die nicht nur den Blick zurückwerfen, sondere gerade auch potenzielle neue Mitglieder über den Orden informieren und für die Komturei begeistern solle, wie Cfr. Dr. Burkhard Jasper, Leitender Komtur der Komturei, betonte.