Ordensgemeinschaft begleitet Confrater auf seinem letzten Weg
Im Rahmen eines feierlichen Pontifikalrequiems im St. Marien-Dom in Hamburg nahm die Ordensprovinz Norddeutschland des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem Abschied von ihrem verdienten Mitglied, dem emeritierten Erzbischof von Hamburg, Cfr. Dr. Werner Thissen. Der angesehene Kirchenmann war am 15. April im Alter von 86 Jahren verstorben.

Wertschätzung über Konfessionsgrenzen hinweg
Rund 20 Ritter, Damen und Angehörige, darunter der Präsident der norddeutschen Ordensprovinz, Cfr. Georg Graf von Kerssenbrock, waren anwesend, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen und ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen. Neben zahlreichen Gläubigen nahmen auch viele Wegbegleiter aus Kirche, Politik und Ökumene an der Feier teil – ein bewegender Ausdruck der überkonfessionellen Wertschätzung für das Wirken Thissens.
Ein Leben im Dienst der Kirche
Erzbischof Dr. Stefan Heße, der das Requiem zelebrierte, zeichnete in seiner Predigt den Lebensweg seines Vorgängers nach: Dr. Werner Thissen wurde 1938 im münsterländischen Kleve geboren und empfing 1966 die Priesterweihe. Nach seelsorgerischen Stationen und wissenschaftlicher Tätigkeit im Bistum Münster wurde er 1999 zum Weihbischof in Münster ernannt. Am 25. Januar 2003 wurde er als Erzbischof von Hamburg eingeführt. Dieses Amt hatte er bis zu seinem altersbedingten Rücktritt im Jahr 2014 inne. Heße würdigte besonders Thissens tiefen Glauben und seine geistliche Klarheit: „Glauben und Leben bildeten für ihn eine untrennbare Einheit.“
Bischof und Ritter mit Herz
Am 7. Oktober 2000 wurde Erzbischof Thissen in Ingolstadt in den Ritterorden investiert. Seither war er dem Orden eng verbunden. Seine geistliche Tiefe, seine gelebte Solidarität mit den Christen im Heiligen Land und seine offene, menschennahe Art machten ihn zu einer geschätzten Persönlichkeit innerhalb der Ordensgemeinschaft. Auch nach seiner Emeritierung blieb er ein treuer Wegbegleiter und geistlicher Impulsgeber für viele Ritter und Damen.