Pontifikalmesse und Vortrag durch S.E. Cfr. Prof. Dr. Rudolf Voderholzer, Bischof v. Regensburg
„Der silberne und goldene Schlüssel“-Glaube und Vernunft bei J.Ratzinger/Papst Benedikt XVI.
Am Sonntag, dem 25. Februar 2024, konnte der Leitende Komtur der Komturei St. Bonifatius, Walldürn, Cfr. Dr. Martin Seitz, 80 Ordensmitglieder und Gäste zum ersten gemeinsamen „Drei-Komtureien-Treffen“ begrüßen.
Die Komtureien St. Kilian, Würzburg, St. Bernhard v. Clairvaux, Heidelberg-Mannheim, und St. Bonifatius, Walldürn, hatten als Referenten den Hochwürdigsten Herrn Bischof von Regensburg, S. E. Cfr. Prof. Dr. Rudolf Voderholzer, als Referenten zu Gast, der vorweg eine Pontifikalmesse in der Basilika in Walldürn zelebrierte.
Pontifikalmesse mit Cfr. Bischof Prof. Dr. Rudolf Voderholzer
Unter Trompeten, Querflöte und Orgelbegleitung erfolgte der feierliche Einzug in die Wallfahrtskirche, wo der Regensburger Bischof die Pontifikalmesse für die zahlreichen Ordensmitglieder, aber auch viele weitere Gottesdienstbesucher, zelebrierte.
Wallfahrtsdirektor und Stadtpfarrer, Pater Josef Bregula OFMConv., begrüßte den Bischof, die Konzelebranten und die Repräsentanten des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
Aus Anlass des Besuchs von Bischof Rudolf war der Heilig-Blut-Altar mit dem sonst nur zur Wallfahrtszeit sichtbaren Korporale geöffnet, so dass die Teilnahme an der Messe zugleich eine Wallfahrt war.
Wachhalten der Wallfahrtstradition
In seiner frei gehaltenen Predigt ging der Regensburger Bischof auf das Evangelium zum 2. Fastensonntag ein. Ausgehend von der Verklärung Jesu am Berg Tabor, über den beschwerlichen Kreuzweg bis hin zum Sterben auf Golgotha legte der Bischof mit eindrücklichen Worten das Tagesevangelium aus. Das Wort Gottes in der Gemeinschaft der Gläubigen zu hören und als ganz besonderes Erlebnis auch wahrzunehmen und den Lobpreis Gottes durch Gebet und Gesang zu bekunden, war Bischof Rudolf ein wichtiges Anliegen. Am Ende seiner Predigt forderte er die Gläubigen auf, die Wallfahrtstradition, gerade an einem Ort wie Walldürn, wachzuhalten und an diesen Stätten immer wieder aufs Neue Kraft, Hoffnung und Stärke für den Lebensalltag zu schöpfen.
„Der silberne und goldene Schlüssel“
Nach dem Pontifikalgottesdienst fand im nahegelegenen Hotel „Zum Riesen“ der Vortrag von Bischof Voderholzer statt zu dem von ihm selbst gewählten Titel:
„Der silberne und goldene Schlüssel“
Glaube und Vernunft bei Josef Ratzinger/Papst Benedikt XVI..
Einleitend begrüßte der für die Organisation und Durchführung des „Drei-Komtureien-Treffens“ verantwortliche Leitende Komtur von Walldürn, Cfr. Dr. Martin Seitz, im Namen der miteinladenden Komture, Cfr. Prof. Dr. Andreas Lehmann, St. Kilian, Würzburg, und Cfr. Dr. Kurt Reiß, St. Bernhard von Clairvaux, Heidelberg-Mannheim, die überaus hohe Zahl von 80 Ordensmitgliedern aus insgesamt sieben Komtureien und drei Provinzen.
Ein herzliches Willkommen den Ehrengästen
Ein besonderes Willkommen galt dem Referenten, S.E. Cfr. Bischof Rudolf Voderholzer, der seit 2016 unserer Ordensgemeinschaft angehört, aber auch dem Präsidenten der Ordensprovinz Süd-West Deutschland, Cfr. Dr. Peter Müller, und dem Präsidenten der Stiftung der Damen und Ritter der Deutschen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Cfr. Christoph Lammersdorf.
Eine besondere Ehre und Freude war es für den Ltd. Komtur, eine hochrangige Abordnung des Deutschen Ordens mit dem Alt-Deutschherrenmeister und Ehrenritter, Senator Prof. Dr. Salch, und Familiaren der Komturei Franken OT sowie mit Baron Hans-Georg von Mallinckrodt einen Vertreter des Souveränen Malteserordens zu begrüßen. Cfr. Bischof Voderholzer ist Ehrenritter des Deutschen Ordens (2019) und Ehren-Konventualkaplan des Souveränen Malteserordens (2021).
Das Leben und Werk Papst Benedikt XVI.
In seinem einstündigen Vortrag ging Bischof Rudolf auf das Leben und Werk des großen Theologen und Gelehrten auf dem Stuhle Petri, Josef Ratzinger/Papst Benedikt XVI., ein.
Das immense theologische Werk wird vom in Regensburg ansässigen „Institut Benedikt XVI.“ herausgegeben, dessen Gründungsdirektor Bischof Voderholzer ist.
Das große Thema J. Ratzingers/Papst Benedikts XVI., Glauben und Vernunft, nahm im Vortrag des Bischofs einen großen Raum ein, ebenso wie der Aufruf, sich mit den großen Enzykliken „Deus caritas est“ (2005), „Spe Salvi“ (2007), „Caritas in Veritate“ (2009) und „Lumen fidei“ (2013, gemeinsame Enzyklika mit Papst Franziskus) auseinanderzusetzen.
Neben der Würdigung und Betrachtung der bekanntesten Werke J. Ratzingers, wie „Einführung in das Christentum“, der großen Reden im Deutschen Bundestag und an der Universität in Regensburg, ging Cfr. Bischof Voderholzer auf die Bedeutung der silbernen und goldenen Schlüssel, die seit frühester Zeit die Wappen der Päpste zieren, ein.
Der silberne Schlüssel steht für die Erkenntnis und damit für die Lehrvollmacht des Papstes. Sinnbildlich schließt jeder Papst mit dem silbernen Schlüssel die Heilige Schrift auf, um den Glauben der Kirche zu deuten und zu verkündigen.
Der goldene Schlüssel symbolisiert die Liebe. Die Liebe, mit der Gott den Menschen liebt und ihn damit befähigt, selbst zu einem liebenden Menschen zu werden. Diese göttliche Liebe wird uns vor allem in den Sakramenten der Kirche geschenkt. Josef Ratzinger deutete die beiden Schlüssel einmal als Ausdruck der Lehrvollmacht wie auch als Zeichen des Hirten- und Priesteramtes, das dem Nachfolger Petri übertragen worden ist.
Eine berühmte, im Jahr 2000 im Petersdom gehaltene Predigt, die sich mit den Schlüsseln im Papstwappen befasste, endete mit den Worten:
„Der silberne und goldene Schlüssel: Glaube und Liebe, das sind die Schlüssel zum lebendigen Gott.“
Dem beeindruckenden Vortrag schloss sich eine lebhafte Fragerunde an, bei der alle gestellten Fragen vom Referenten bereitwillig beantwortet wurden.
Mit einem persönlichen Geschenk an Bischof Rudolf Voderholzer und einem gemeinsamen Abendessen endete das erste „Drei-Komtureien-Treffen“ in Walldürn.