Dass Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem eine enge Verbindung zum Heimatland Jesu Christi haben, liegt in der Natur der Sache. Mitunter ist dieser „gute Draht“ ins Heilige Land regelrecht „heiß“, und die Provinz Rhein-Main kann sich glücklich schätzen, über die Komturei Hrabanus Maurus Fulda einen besonders „heißen Draht“ in die Heilige Stadt zu haben.

Die Dormitio Abtei

Dies klang bereits am Pfingstpontifikalamt im Hohen Dom zu Fulda an, als Zelebrant Bischof Dr. Michael Gerber zu Beginn der Messe einen Bogen in die Dormitio Abtei spannte, jenen Ort, in dessen unmittelbarer Nähe sich vor fast 2000 Jahren das Pfingstwunder ereignete, welches als Geburtsstunde der Kirche Christi gilt. Gerber verwies auf die nur wenige Stunden später bevorstehende Benediktion, in der mit Cfr. Abt Dr. Nikodemus Schnabel ein „Fulder Jong“ zum Abt der Dormitio benediziert werden sollte.

Cfr. Abt Dr. Nikodemus Schnabel

Cfr. Abt Dr. Nikodemus Schnabel, geboren in Stuttgart, verbrachte seine Jugend in Fulda, wo er nach dem Abitur an der dortigen Hrabanus-Maurus-Schule auch das Studium der Theologie aufnahm. Sowohl bereits im schulübergreifenden Leistungskurs katholische Religion an der Marienschule wie auch später in der theologischen Fakultät war ihm unser langjähriger Geistlicher Zeremoniar der Deutschen Statthalterei, Cfr. Msgr. Prof. Dr. Christoph Gregor Müller, ein wichtiger Begleiter und Mentor auf seinem Weg, der Cfr. Abt Dr. Nikodemus Schnabel schließlich nach Jerusalem in die Dormitio Abtei führen sollte. 2015 wurde Cfr. Abt Dr. Nikodemus Schnabel in Berlin durch den damaligen Lateinischen Patriarchen von Jerusalem Fouad Twal in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem als Mitglied der Komturei Hrabanus Marus Fulda investiert.

Die Dormitio Abtei und Fulda sind nun untrennbar miteinander verbunden

Keine zwei Wochen nach seiner Benediktion zum Abt der Dormitio Abtei, an der auch viele Gäste aus Fulda teilnahmen, konzelebrierte Cfr. Abt Dr. Nikodemus Schnabel nun gemeinsam mit Bischof Dr. Michael Gerber und Bischof em. Cfr. Heinz Josef Algermissen am Fronleichnamstag im Fuldaer Dom. Bischof Gerber rückte in seiner Predigt erneut die Dormitio in den Blick. Er erinnerte daran, dass sich die Abtei in unmittelbarer Nähe zu dem Saal befindet, in welchem der Überlieferung nach Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl gefeiert hat und dass der Festtag Fronleichnam dieser Einsetzung des Altarsakramentes gewidmet ist. Bischof Gerber verwies darauf, dass der Altar in der Dormitio jener sei, der dem Ort des ursprünglichen Ereignisses am allernächsten liege. Nicht ohne Stolz erwähnte der Bischof, dass es zu diesem besonderen Altar nun auch einen besonderen Fuldaer Bezug gibt: Kurz nach der am 03.02.2023 vollzogenen Abtswahl wurde am 21.03.2023 der Altar der Dormitio nach Abschluss der Renovierungsmaßnahmen neugeweiht. Bei diesem Ritus wurde der Altarstein mit Chrisam gesalbt und durchtränkt, welches am Gründonnerstag des vergangenen Jahres im Fuldaer Dom geweiht worden war. Somit sei der Altarstein der Dormitio nun in gewisser Weise auch untrennbar mit Fulda verbunden. Es war für Bischof Gerber eine besondere Freude, den neugeweihten Abt der Dormitio zum Festtag „Corpus Christi“ im Fuldaer Dom begrüßen zu können. Dass Cfr. Abt Dr. Nikodemus Schnabel unmittelbar nach seiner Abtsweihe die Wurzeln seiner kirchlichen Berufung aufgesucht hat, zeichnet ihn besonders aus. Cfr. Abt Dr. Nikodemus Schnabel trug in der anschließenden Prozession durch Fuldas Innenstadt das Allerheiligste vom dritten zum vierten Altar. Die an der Prozession teilnehmenden Consorores und Confratres seiner Heimatkomturei nutzten die Gelegenheit, am festlich geschmückten Bonifatius Altar im Hohen Dom zu Fulda ihrem Confrater persönlich Glück- und Segenswünsche zu überbringen.

Csr. Miriam Salentin

OESSH Deutsche Statthalterei

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