Am 11. August 2023 fand das Requiem und die Beerdigung für unseren Geistlichen Zeremoniar der Deutschen Statthalterei, Cfr. Msgr. Prof. em. Dr. Haunerland, statt.

Requiem

Zu diesem Anlass erschienen mehr als 300 Trauergäste aus dem In- und Ausland. Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem war mit über 60 Mitgliedern vertreten, so dass ein würdiger Rahmen für diesen Moment der letzten Ehrerweisung entstanden ist. Unter anderem anwesend waren nebst der Familie, S.Em. Großprior Reinhard Kardinal Marx, Dr. Beate Gilles, Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Prof. Dr. Bernd Huber, Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität, Prof. Dr. Stefan Kopp, Direktor des Herzoglichen Georgianums, S.E. Weihbischof Ludger Schepers als Vertreter des Bistums Essen, der fast vollzählige Dt. Statthaltereirat des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und viele weitere Wegbegleiter.

Das Requiem, welchem S.Em. Großprior Reinhard Kardinal Marx vorstand, wurde mit treffenden Worten eingeleitet: „Wer stirbt, geht nicht einfach weg“. Auch würdigte S.Em. Großprior Reinhard Kardinal Marx den nachhaltigen Einsatz und Einfluss von Cfr. Msgr. Prof. em. Dr. Haunerland. „Immer war er bereit zu helfen, bereit da zu sein, wenn er gebraucht wurde und dies nicht nur für die Christen im Heiligen Land.“ So bedankte sich S.Em. Großprior Reinhard Kardinal Marx auch im Namen der Deutschen Bischofskonferenz für die engagierte Bereitschaft mitzuwirken – „Ein herzliches Vergelt`s Gott, lieber Winfried, für deinen Einsatz!“.

Die sorgfältig ausgewählten Lieder bewegten die anwesende Gemeinde tief. So wurde zur Eröffnung „Ich steh vor dir mit leeren Händen“ gesungen und zum Abschluss „Zum Paradies mögen Engel dich geleiten“.

Homilie

Die von Cfr. Propst Schmidt aus Essen sehr persönlich gehaltene Homilie berührte die Herzen der Anwesenden zutiefst. Er führte aus, Cfr. Winfried Haunerland sei glücklich gewesen, sein letztes und persönlichstes Buch noch fertiggestellt zu haben. Des Weiteren nahm er Bezug zu München; „Es war sein Wunsch, in bayerischer Erde begraben zu werden, da er große Sympathie für München empfand.“ In den Mittelpunkt der Homilie stellte der Prediger jedoch die Persönlichkeit von Cfr. Winfried Haunerland „Ein Mann der Mitte, der die Ränder nicht vergaß, ein Mann, der sich positionierte, aber nicht polarisierte – dies sei ein treffendes Bild für Winfried Haunerland.“ Cfr. Propst Schmidt ließ uns aber auch an einem der wenigen Wünsche teilhaben, die Winfried Haunerland zu Lebzeiten noch äußerte „Zu den wenigen Wünschen, die er geäußert hat, gehörte, dass das neu gestaltete Evangeliar, an dem er selbst mitgewirkt hat, auf seinen Sarg gelegt werde. Es zeigt, dass es um das Kreuz und den Gekreuzigten geht.“ „Adieu, lieber Winfried, und lebe wohl.“ – mit diesen Worten schloss die Homilie, die allen Zuhörern lange im Gedächtnis bleiben wird.

Ansprachen

Vor Abschluss des Requiems würdigten einige Wegbegleiter den Verstorbenen aus ihrer persönlichen Sicht.

Prof. Dr. Bernd Huber, Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität

„Pingelig im positiven Sinne, denn er war immer gut vorbereitet, aber eben nicht pedantisch. Er war auch jemand, der sehr schnell den Kern der Sache erfasst hat und präzise argumentierte. Ein kluger Mann mit abwägendem Urteil, den ich immer sehr geschätzt habe.“

Prof. Dr. Stefan Kopp, Direktor des Herzoglichen Georgianums

„Ein prägender, aber immer unaufdringlicher Lehrer. Ein scharfsinniger Beobachter und immer ein gefragter Ratgeber. Er verstand sich immer als Brückenbauer und immer als einen Mann der Mitte. So passt auch ein chinesisches Sprichwort sinngemäß – Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen. Er nutzte den Wind des Wandels.“

S.E. Weihbischof Ludger Schepers als Vertreter des Bistums Essen

Der Essener Weihbischof verlas ein würdigendes Grußwort des Ruhrbischofs. Darin hob dieser insbesondere die Verdienste des Verstorbenen um die Liturgie und ihre Fortentwicklung hervor. Darüber hinaus unterstrich er die langjährige unterstützende Begleitung der Deutschen Bischofskonferenz namentlich in Liturgiefragen.

S.E. Cfr. Dr. Michael Schnieders, Statthalter der Deutschen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem

„Seit Februar 2019 durfte ich den messerscharfen Verstand, das klare Analysieren, Bewerten und Entscheiden, das auf Ausgleich und Zusammenhalt sehr bedachte Wesen und die Fähigkeit zum Schlichten sowie Versöhnen immer mehr kennen und schätzen lernen. … Anlässlich unserer Amtsträgertagung im Februar 2023 lief Winfried dann zu beachtenswerter Höchstform auf – gesundheitlich beinahe so sehr wie intellektuell. Schon in der Vorbereitung von auch kritischen Themen, die zum Austausch anstanden, glänzte er mit Überlegungen, die weder im Jetzt verharrten noch wegen zu großen Fortschrittwillens zum Scheitern verurteilt waren. Unvergesslich ist für mich seine gekonnte, präzise Zusammenfassung der erreichten Ergebnisse.

In einem Telefonat vor wenigen Monaten sprach der sonst so zuversichtliche Winfried sodann erstmals von einem Kipppunkt in der medizinischen Entwicklung. Es wurde endgültig klar, erhebliche Veränderungen bestünden bevor. Eines blieb: Tiefe Zuversicht auf das ewige Leben.“

Im Anschluss gingen Cfr. S.Em. Großprior Reinhard Kardinal Marx und die Konzelebranten zum Sarg für die letzte Anempfehlung und Verabschiedung sowie die Segnung des Sarges.

Beerdigung

In Stille begleitete die Trauergemeinde den Sarg auf den Waldfriedhof. Dort fand Cfr. Winfried Haunerland seine letzte Ruhestätte – im ehemaligen Grab eines seiner Vorgänger als Direktor des Herzoglichen Georgianums, Professor Joseph Pascher. Es befindet sich im Bereich der Priestergräber.

Den Abschluss des Tages bildete ein gemeinschaftliches Mahl im Herzoglichen Georgianum. Cfr. Msgr. Prof. em. Dr. Haunerland hinterlässt eine große Lücke. Sein Vermächtnis durch sein nachahmenswertes Vorbild sei uns allen Ansporn.

OESSH Deutsche Statthalterei

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