Herzlichen Glückwunsch, Herr Kardinal!

Im Rahmen des Konsistoriums am 30. September hat Papst Franziskus 21 neue Kardinäle für die Weltkirche in das Kardinalskollegium aufgenommen. Unter ihnen befindet sich Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, der als Lateinischer Patriarch von Jerusalem und Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem eine bedeutende Rolle in der Kirche des Nahen Ostens spielt.

Zum Hintergrund

Großprior Pierbattista Kardinal Pizzaballa, in Italien geboren, trat bereits 1984 in den Franziskanerorden ein. Seit 1990 ist er in Jerusalem ansässig und wurde in diesem Jahr zum Priester geweiht. Als Mitglied des Franziskanerordens widmete er sich intensiv dem Studium der Biblischen Theologie und erwarb am Studium Biblicum Franciscanum ein Lizenziat in diesem Fachbereich. Seine tiefe Verbindung zum Heiligen Land wurde 1999 noch intensiver, als er offiziell in den Dienst der Kustodie des Heiligen Landes trat. In seiner Funktion als Bischofsvikar hatte er die verantwortungsvolle Aufgabe, die Seelsorge der hebräisch sprachigen Katholiken in Israel zu übernehmen. 2004 wurde Pierbattista Kardinal Pizzaballa zum Kustos des Heiligen Landes ernannt. Dadurch wurde er zum Hüter der heiligen Stätten und zur Führungspersönlichkeit für die Christen in dieser Region. 2016 wurde er von Papst Franziskus zum Apostolischen Administrator des Lateinischen Patriarchats berufen und 2020 als Lateinischen Patriarchen ernannt. In dieser Funktion reorganisiert und saniert er das Lateinische Patriarchat.

Beiträge für das Heilige Land

Darüber hinaus hat Pierbattista Kardinal Pizzaballa einen signifikanten Beitrag zur Liturgie geleistet, indem er das Römische Messbuch in hebräischer Sprache herausgab.

Sein Engagement beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Heilige Land. Pierbattista Kardinal Pizzaballa ist auch Mitglied der Ostkirchenkongregation im Vatikan und dient als Berater der päpstlichen Kommission für die Beziehungen zum Judentum. In politischer Hinsicht vertritt er die friedenspolitische Linie des Heiligen Stuhles und setzt sich für eine Zweistaatenlösung ein, wobei er die Bedeutung eines friedlichen Miteinanders von Israelis und Palästinensern betont, während er gleichzeitig auf die damit verbundenen Schwierigkeiten einer erneuten Annäherung zwischen den beiden Parteien hinweist.

Aufnahme in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem

2016 wurde Pierbattista Kardinal Pizzaballa von Kardinal-Großmeister Edwin Frederick O’Brien in unseren Orden investiert und zum Pro-Großprior ernannt. Mit Ernennung zum Lateinischen Patriarchen von Jerusalem 2020 wurde er zugleich Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

alle Bilder (c) Cfr. Abt Nikodemus Schnabel

Aufnahme in das Kardinalskollegium

Die Ernennung von Großprior Pierbattista Kardinal Pizzaballa zum Kardinal unterstreicht die Anerkennung seiner langjährigen Dienste und das Vertrauen des Papstes in seine Fähigkeit, die Kirche in diesen komplexen Zeiten zu leiten. S. H. Papst Franziskus, der die Ernennung vornahm, betonte in seiner Ansprache die Bedeutung von Pierbattista Kardinal Pizzaballas Dienst:

„Pierbattista Pizzaballa hat sein Leben der Förderung des Friedens und der Nächstenliebe im Heiligen Land gewidmet. Er hat sich unermüdlich für die Rechte und die Erhaltung der christlichen Gemeinschaft in dieser Region eingesetzt. Seine Aufnahme in das Kardinals Konsistorium ist ein Zeichen der Wertschätzung für seinen Einsatz und ein Ausdruck unserer Unterstützung für die Christen im Nahen Osten.“

Unser Großprior selbst äußerte seine Demut und seinen Dank für die Ernennung:

„Ich empfinde tiefe Dankbarkeit für das Vertrauen, das mir der Heilige Vater entgegengebracht hat. Diese Ernennung ist eine Verpflichtung, meinen Dienst für die Kirche und den Frieden im Heiligen Land fortzusetzen. Die Christen im Nahen Osten stehen vor vielen Herausforderungen, und ich werde mich weiterhin für ihre Rechte und ihre Sicherheit einsetzen.“

Fazit

Die Ernennung von Seiner Seiligkeit Großprior Pierbattista Kardinal Pizzaballa zum Kardinal war ein bedeutendes Ereignis in der katholischen Kirche und eine Anerkennung seiner langjährigen Dienste und seines Engagements für den Frieden und die christliche Gemeinschaft im Heiligen Land. Dieser Schritt stärkt auch die Präsenz der Kirche im Nahen Osten und unterstreicht die Bedeutung des interreligiösen Dialogs und der Unterstützung der Christen in dieser Region.

Wir alle wünschen Seiner Seligkeit Großprior Pierbattista Pizzaballa Gottes reichen Segen. Zugleich laden wir die gesamte Ordensgemeinschaft zum Gebet für unseren Großprior ein.

OESSH Deutsche Statthalterei

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