Eine große Fahne mit Jerusalem-Kreuz weht im Wind vor der Pfarrkirche Christkönig im Stadtteil Karlsruhe-Rüppurr. Begleitet von Orgelmusik und angeführt von der weltlichen Zeremoniarin der Ordensprovinz Südwestdeutschland, Csr. Michaela Gräfin von Kerssenbrock, ziehen die Ritter und Damen des Ritterordens zu einem festlichen Gottesdienst, der den Höhepunkt des Tages der Amtsübergabe bildet, in die Christkönigkirche ein. Der Haupt-Zelebrant, Pfarrer Thomas Ehret, hat sich entschlossen, während des Gottesdienstes den ehemaligen Leitenden Komtur, Cfr. Tobias Licht, und den künftigen, Cfr. Prof. Dr. Georg Gahn, für ihren weiteren Weg und für ihre Aufgaben zu segnen. Ein Novum, das sowohl bei den Beteiligten als auch bei Ordens- und Gemeindemitgliedern auf großen Zuspruch und Begeisterung stieß.

(c) oessh.net / Frau Sigrid Eder, Cfr. Christoph Lammersdorf und Cfr. Karl-Heinz Renner
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Dank des scheidenden Leitenden Komturs Cfr. Tobias Licht

Die Amtsübergabe hatte bereits am Nachmittag im Rahmen der Festveranstaltung im benachbarten Gemeindehaus stattgefunden. Der scheidende Leitende Komtur, Cfr. Tobias Licht, hielt Rückschau auf die vergangenen acht Jahre und bedankte sich für die Unterstützung der Komtureimitglieder. Aus den Händen des Leiters der Ordensprovinz Südwestdeutschland, Cfr. Dr. Peter Müller, erhielt er seine Entpflichtungsurkunde, als Geschenk den Nachdruck eines Konstanzer Pilgerbuchs aus dem Spätmittelalter, dessen Original in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe aufbewahrt wird.

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Ernennungsurkunde für Cfr. Prof. Dr. Georg Gahn

Im Anschluss daran erhielt der neue Leitende Komtur, Cfr. Prof. Dr. Georg Gahn, seine Ernennungsurkunde und die Glückwünsche u.a. unseres Statthalters, S. E. Cfr. Dr. Michael Schnieders. Der neue Leitende Komtur kündigte eine Öffnung des Ritterordens in Richtung der Kirchengemeinden an, um unseren Orden, seine Arbeit und Ziele bekannter zu machen und interessierte Christinnen und Christen zu gewinnen. Der Gottesdienst und die Amtsübergabe in Kirche und Pfarrzentrum der Heimatgemeinde von Cfr. Gahn bildeten dabei einen gelungenen Auftakt.

Festvortrag des Weltlichen Zeremoniars der Deutschen Statthalterei

In seinem Festvortrag beleuchtete der Weltliche Zeremoniar unseres Ordens, Cfr. Helmut Rothlübbers, „Ritus und Zeremoniell der Investiturfeier zur Aufnahme in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem“. Er erläuterte die Bedeutung der einzelnen Gottesdienste, wie Vesper und Vigil am Vorabend, der Investitur selbst, der Texte und Gebete, des Überreichens der äußeren Zeichen (Kreuz und Mantel) und des abschließenden Pontifikalamts am nächsten Morgen. Die etwa 75 Ordensmitglieder, Angehörigen und Gäste erhielten einen interessanten, vertiefenden Einblick in den Schatz der Riten und Zeremonien rund um die Investitur.

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Händel erklang zur musikalischen Begleitung

Sowohl unser Statthalter aus Münster als auch Ordensmitglieder aus benachbarten Komtureien (unter anderem aus den Komtureien Eichstätt, Fulda, Heidelberg/Mannheim, Mainz/Wiesbaden, Ravensburg, Speyer/Kaiserslautern, Stuttgart, Walldürn und Würzburg) waren der Einladung gefolgt. Alle Beteiligten freuten sich über die Möglichkeit zum Austausch über die Grenzen der eigenen Komturei hinweg und über die Feier eines gemeinsamen, auch musikalisch festlich gestalteten Gottesdienstes. Passend zu den aktuell in Karlsruhe stattfindenden Händelfestspielen erklang eine Händel-Arie für Sopran, Violine und Orgel. Den Gottesdienst leitete Gemeindepfarrer Thomas Ehret in Konzelebration mit Cfr. Dr. Wolfgang Hartmann, dem Geistlichen Zeremoniar unseres Ordens, Cfr. Dr. Johannes Mette, Prior der Komturei Baden-Baden, Cfr. Dieter Holderbach, Alt-Prior der Komturei und Cfr. Prof. Dr. Burkard Zapff.

Der gesellige Abend bildete den Abschluss eines gelungenen Festtages, der uns gestärkt in den Sonntag und die neue Woche entließ.

Text: Frau Christine Timmermann-Gahn und Cfr. Dr. Peter Frank

OESSH Deutsche Statthalterei

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