Zum Abschluss des österlichen Triduums stand die Liturgie erneut im Zentrum. Patriarch Kardinal Pizzaballa dankt in seiner Osteransprache für einen Brief vom Heiligen Vater, worin dieser die Christen im Heiligen Land aufruft, „Licht zu sein, das in der Dunkelheit leuchtet“. Neben den 13 Damen und Rittern vom Vortag wurde der Patriarch zusätzlich von Diplomaten ausländischer Botschaften begleitet.

Weiter sagt er: „Wir wollen diejenigen sein, die den Mut haben, auf den Frieden zu setzen, dem Nächsten weiterhin zu vertrauen, den Verrat nicht zu fürchten, fähig zu sein, jedes Mal neu anzufangen und Beziehungen der Brüderlichkeit aufzubauen, die nicht von der Erwartung des Erfolgs angetrieben werden, sondern von der Sehnsucht nach dem Guten und dem Leben, die der Auferstandene in unsere Herzen gelegt hat.“

Der nachmittägliche Austausch mit Fr. Davide Meli, dem Kanzler des Patriarchats, bestätigte die Haltung des Ordens, das der Weg zum Frieden nur über die Menschen führt, die miteinander reden, sich kennenlernen, voneinander wissen. Er erinnert an die Worte des Papstes, dass Frieden nicht mit Waffen zu erreichen sei. Zudem sei er fest davon überzeugt, dass nicht über die Köpfe der Menschen, die hier im Heiligen Land leben, entschieden werden könne, wie sie miteinander leben möchten. „Der Friede Israels und Palästinas kann nicht von außen diktiert werden.“

Ein letzter Gang hinauf auf den Zion und flanieren durch die engen, belebten Gassen der Altstadt lassen den Besuch ausklingen und uns Christen, Juden und Muslime beobachten, die sich diese heilige Stadt teilen und die friedlich miteinander auskommen müssen.

Dormitio-Abtei
Felsendom und Westmauer

Mit diesen Zeilen endet unser Reisetagebuch über den Aufenthalt und die Aktivitäten im Lande unseres Herrn und Erlösers. Erneut hinterlässt er vielfältige, zum Teil flüchtige, zum Teil aber auch nachhaltige Eindrücke, die verarbeitet werden wollen und die in unseren Alltag hinein nachhallen werden. Die diesmal alles überstrahlende Wahrnehmung ist die Bedeutung der Präsenz von Pilgern, insbesondere jedoch derjenigen aus unserer Ordensgemeinschaft.

Wir haben versucht, mit den Berichten der vergangenen 10 Tage einerseits das teilweise beklagte Informationsdefizit ein wenig gelindert zu haben. Viel mehr jedoch erhoffen wir uns, die Bereitschaft zum Besuch der uns anvertrauten Menschen und den heiligen Stätten wieder geweckt zu haben.

Connie und Johannes Kimberger und Ferdinand Giese

Bis nächstes Jahr in Jerusalem!
OESSH Deutsche Statthalterei

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