Am 3. Dezember 2022 traf sich die Komturei Caritas Pirckheimer Nürnberg zu einer in mehrfacher Hinsicht besonderen Adventsfeier. Zum einen war es seit 2020 die erste Adventfeier ohne Corona Einschränkungen, und zum anderen endete die achtjährige Amtszeit von Cfr. Dr. Gerhard Lugert als Leitender Komtur. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde der Staffelstab an Cfr. Dr. Christian Möllenhoff übergeben. Doch mehr hierzu im nachfolgenden Bericht.
Den Weg bereiten
Die Feierlichkeiten wurden mit einem Gottesdienst in St. Lioba eröffnet, dem der Prior der Komturei Caritas-Pirckheimer Nürnberg, Cfr. Reinold Seidl, vorstand. Konzelebranten waren Cfr. Ralph Heiligtag und Cfr. Pfarrer Matthias Steffel. Anlässlich des 2. Advent ging Prior Cfr. Reinhold Seidl auf das Evangelium des Johannes ein, denn dieser begegnet uns an diesem Abend „Er fordert von uns, wie damals von seinen Zuhörern, dass wir dem Kommen des Reiches Gottes den Weg bereiten, und dass wir die Frucht bringen sollen, dass sich in unserem Leben, in unserem Tun zeigen muss, was wir im Herzen glauben.“ Hier schlug Prior Cfr. Reinhold Seidl nun die Brücke zum aus dem Amt scheidenden Leitenden Komtur „Mit diesem Abend geht ein Zeitabschnitt zu Ende, in dem du ein Stück weit von uns gefordert hast: Ihr seid Mitglieder unseres Ordens – jetzt zeigt das auch, lebt das auch.“ Den Weg bereiten, wie Johannes es forderte, das ist aus dem Blickwinkel von Prior Cfr. Reinhold Seidl auch eines der positiven Dinge unseres Ordens: „Vielleicht nehmen wir viele Nöte um uns herum gar nicht so wahr, aber die Not der Menschen in Israel, Palästina – gegen die anzugehen, die zu lindern, wollen wir helfen.“ Begleitet wurde der Gottesdienst von der extra aus Berlin angereisten und hervorragenden Sopranistin Assumpta Munsi. Sie verabschiedete uns mit einem wunderbar interpretierten Ave Maria.
Die Adventfeier
(c) oessh.net, Oliver Cerza
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Ansprache des aus dem Amt scheidenden Leitenden Komturs Dr. Gerhard Lugert
Zum Auftakt der Festreden resümierte der aus dem Amt scheidende Leitende Komtur Cfr. Dr. Gerhard Lugert seine Amtszeit. „Nahezu 150 Veranstaltungen prägten meine Amtszeit, und nur einige hiervon möchte ich hervorheben. So fiel in meine Amtszeit das 40jährige Bestehen der Komturei Caritas Pirckheimer Nürnberg, die Ausrichtung einer Frühjahrsinvestitur und nahezu 25 Bibelgespräche. Besonders die Investitur führte mich und das gesamte Investiturteam an die Grenzen der Belastung.“ Auch eine gesunde Entwicklung prägte seine Amtszeit „In meiner Zeit konnten 18 Mitglieder aufgenommen werden. Mehr als 2 pro Jahr und dies trotz Corona.“ In seinem Schlusswort wünschte Cfr. Dr. Lugert seinem Amtsnachfolger Cfr. Dr. Christian Möllenhoff viel Glück für die kommenden Jahre. Am Ende seiner Ansprache richtete Cfr. Dr. Lugert das Wort an seine Frau und dankte ihr für ihre unermüdliche Unterstützung „Liebe Angelika, ohne deine Unterstützung hätte ich dieses Amt nicht ausfüllen können. Selbst im Krankenhaus und vom Krankenbett aus hast du es dir nicht nehmen lassen, mich zu unterstützen. Hierfür danke ich Dir von ganzem Herzen.“ Langanhaltender Applaus unterstrich diesen Schlusssatz.
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Ansprache des Präsidenten der Ordensprovinz Bayern Dr. Hermann Rieder
Der Präsident der Ordensprovinz Bayern, Cfr. Dr. Hermann Rieder, eröffnete seine Ansprache mit den Worten „Änderung steht heute auf der Tagesordnung. 8 Jahre … bedeuten stetiges Überlegen, Präsenz einer Aufgabe im Lebensalltag.“ Sehr persönlich fasst der Präsident die Amtszeit zusammen „Du, lieber Gerhard, hast Dich dieser Forderung gestellt und als erstes danke ich Dir für die loyale, sachliche und freundschaftliche Zusammenarbeit. Deine Beiträge im Provinzrat waren immer wohlüberlegt, Deine Anträge wohlbegründet. Die Bewährung in der beruflichen Laufbahn wurde auch in Deiner Tätigkeit für den Orden bestätigt. Dein überzeugtes Christentum, das Dich wohl gerade auch in jüngster Zeit getragen hat, war nie plakativ, sondern vermittelte sich durch Haltung und Tun.“ Nach der Verlesung der Entpflichtungsurkunde, richtete Cfr. Dr. Hermann Rieder das Wort an den neuen Leitenden Komtur Cfr. Dr. Christian Möllenhoff und dankte ihm für seine Bereitschaft zur Übernahme der Aufgabe. Auch machte er Cfr. Dr. Christian Möllenhoff Mut für seine kommende Aufgabe „Verlassen dürfen Sie sich sicher auf den schon bewährten Kreis der Mitarbeiter und auf das grundsätzliche Ja zum Engagement, das alle unsere Mitglieder bei ihrer Investitur gegeben haben.“ Im Anschluss verlas der Präsident die Ernennungsurkunde.
(c) oessh.net, Oliver Cerza
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Im Anschluss trafen sich die Mitglieder und ihre Angehörigen sowie die Ehrengäste im nahegelegenen Romantik Hotel Rottner zur Adventsfeier. Aufgrund des besonderen Anlasses fanden sich unter den illustren Gästen auch der Bayerische Innenminister, der Kanzler der Deutschen Statthalterei, der Präsident der Ordensprovinz Bayern und des befreundeten Malteser Ordens.
Grußworte des Kanzlers der Deutschen Statthalterei Ferdinand Giese
Der Kanzler der Deutschen Statthalterei, Cfr. Ferdinand Giese, überbrachte die besten Wünsche des Statthalters der Deutschen Statthalterei Dr. Michael Schnieders. „Wir danken Dir, lieber Gerhard, für acht unermüdliche Jahre in den Diensten unseres Ordens. Für Dich als Leitenden Komtur der mitgliederstärksten Komturei Deutschlands ist meine Anwesenheit unter anderem Ausdruck der Anerkennung deiner Verdienste, aber auch der Verbundenheit.“ „Dir, lieber Christian, wünsche ich immer eine glückliche Hand und Gottes Segen.“ Unser Kanzler wurde für seine treffenden Worte mit einem warmen und herzlichen Applaus bedacht.
Ansprache des neuen Leitenden Komturs Dr. Christian Möllenhoff
Sichtlich bewegt ergriff nun zum Abschluss der neu ernannte Leitende Komtur, Cfr. Dr. Christian Möllenhoff, das Wort. „Ich bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen und versichere Euch, dass ich das Amt nach besten Kräften ausführen werde.“ Cfr. Dr. Christian Möllenhoff bat alle Komtureimitglieder um Unterstützung und Rat für seine Amtszeit. Seine Ansprache teilte sich in drei Teile auf – der Blick zurück, der Blick in die Gegenwart und der Blick in die Zukunft. Zurückblickend prägte ihn ein kleines rotes Buch mit dem Titel „Erbe und Aufgabe“. „Zweimal begegnete ihm das Buch. „Als ich im Jahr 2000 von unserem lieben Bernhard Mauser für den Orden angeworben wurde, überreichte er mir ein kleines rotes Büchlein mit dem Titel `Erbe und Aufgabe`. Die Lektüre gestaltete sich für den Ordensnovizen mühsam, bisweilen schwer verständlich. … Stück für Stück konnte ich es mit Erfahrungen und Eindrücken füllen.“ „Vor einigen Jahren erhielt ich dann die zweite, überarbeitete Ausgabe des Buches. … Wenn ich damals geahnt hätte, was die Überschrift heute für mich bedeuten könnte…“ Beim Blick in die Gegenwart hob Cfr. Dr. Christian Möllenhoff die vielen wichtigen Veranstaltungen unter teils schweren Bedingungen in der Amtszeit des entpflichteten Leitenden Komturs hervor. „Die vermutlich größte Aufgabe in den letzten Jahren für den Orden und genauso unsere Komturei war allerdings die Covid-Pandemie.“ „Inzwischen hat sich die persönliche Teilnahme wieder normalisiert, der Zusammenhalt hat glücklicherweise keinen Schaden genommen.“ Den Abschluss bildete der Blick in die Zukunft – „Wir werden uns auch den brennenden Fragen der eigenen Organisation stellen müssen: Zum Beispiel das notwendige Bestreben, durch neue Mitglieder die Ideale des Ordens in die Zukunft weiterzutragen.“ Als Abschiedspräsent überreichte Cfr. Dr. Christian Möllenhoff einen Stich der ewigen Stadt Rom an Cfr. Dr. Gerhard Lugert. Zum Abschluss dankte er seiner Frau für die zukünftige Unterstützung bei der anstehenden Arbeit.
Der kurzweilige, bewegende Abend mit guten Gesprächen wird allen Beteiligten lange in Erinnerung bleiben.