Kreuzweg der Komturei St. Hildegard Mainz-Wiesbaden

1755 wurde erstmalig eine Heilig-Kreuz-Kapelle im Hang des Wißbergs oberhalb des rheinhessischen Ortes Gau-Bickelheim erbaut, welche nach vierzig Jahren bei kriegerischen Auseinandersetzungen im Kontext der Französischen Revolution zerstört wurde. Nach einem Mitte des 19. Jahrhunderts wegen Hangrutschungen gescheiterten Neubau erfolgte dann von 1907 bis 1910 die Errichtung des jetzigen kleinen Sakralbaus ringsum umsäumt von Weinreben der ortsansässigen Winzer.

Der diesjährige Kreuzweg vor dem Hintergrund der Kriege

Für unsere Komturei St. Hildegard Mainz-Wiesbaden ist dieser Ort schon mehrfach zum Ziel des Kreuzwegs geworden, der vom Ortsrand durch die Weinberge zur Kapelle führt. So auch in diesem Jahr, am Mittwoch, dem 20. März 2024.

Bereits das Eröffnungsgebet ließ erkennen, dass ein Anliegen in diesem Jahr des besonders intensiven Gebets bedurfte. Heißt es dort doch: „Wir wollen deinen Kreuzweg in diesem Jahr insbesondere vor dem Hintergrund der Kriege in der Ukraine und im Heiligen Land betrachten.“

Ein österlicher Ruf voller Lebendigkeit und Hoffnung.

Unter der liturgischen Leitung unseres Confraters Diakon i. Z. Prof. Dr. Matthias Pulte, der wie in jedem Jahr den Text des Kreuzwegs vorbereitet hat, ging es dann Station für Station bergauf. Dabei hüllte die untergehende Sonne das ganze Land unter eine rote Decke, wie, als wollte sie uns einen Vorgeschmack auf die liturgische Farbe des Karfreitags als Symbol der liebenden Hingabe geben. Symbolisch schienen auch die zahllosen Blattknospen der Weinstöcke ringsum gespannt auf den Ruf des Frühlings zu warten, um sie nach der Leblosigkeit des Winters endlich sprießen zu lassen. Ein österlicher Ruf voller Lebendigkeit und Hoffnung.

(c)oessh.net / Lt. Komturdame Csr. Simone Weinmann-Mang

Nach dem Kreuzweg feierten wir gemeinsam mit dem Zelebranten Confrater Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt in der neoromanischen Kapelle die heilige Messe. Bedingt durch die spärliche Beleuchtung ausschließlich im Altarraum scharten wir uns in einem engen Halbkreis um das zentrale Geschehen unseres Glaubens und konnten so auch die Mahlgemeinschaft umso enger erfahren.

In gut katholischer Tradition durfte dann auch das Gesellige in Form eines stimmungsvollen Ausklangs im Restaurant des Golfclubs Rheinhessen oberhalb der Kapelle nicht fehlen.

Ein Kreuzweg der nachhallt

Trotz der jahreszeitlich bedingten Dunkelheit hallte am Ende die strahlende, hoffnungsvolle Bitte unseres Kreuzwegs nach: „Lass alle Menschen glauben, dass das Grab nicht die letzte Station ist, sondern das Leben in der Herrlichkeit bei dir.“

Bericht: Cfr. Dr. Thomas Krahwinkel

OESSH Deutsche Statthalterei

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